Welche Heizung passt im Geschosswohnungsbau der Nachkriegsjahre?
Heizungsanlagen werden künftig nur noch gefördert im Geschosswohnungsbau, wenn sie einen Anteil erneuerbarer Energien von mindestens 65 % aufweisen. Dabei dürfen grundsätzlich nach wie vor Gas-Heizungen für die Spitzenlastabdeckung errichtet werden. Anhand der kommunalen Wärmeplanung und Heizungskonzepte wird ermittelt, wo Fern- oder Nahwärmeversorgungen sinnvoll und denkbar sind bzw. wo es weiter bei einer dezentralen Gebäudebeheizung bleiben wird.
Was ist zu tun?
Nachfolgende Tabelle zeigt gemäß der Regeln zur Datenaufnahme im Gebäudebestand auf, wie hoch die durchschnittlichen ansetzbaren U-Werte der einzelnen Baualtersklassen sind. Es wird deutlich, dass es einen ersten Sprung insbesondere beim Wärmeschutz des Daches und eine leichte Verbesserung beim Wärmeschutz der Außenwände gab. So hatte die erste WSchVO lediglich eine Schimmelfreiheit der Bauteile bezweckt. Diese Daten sind entscheidend für die Entwicklung von Heizungskonzepten, um die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern und gezielte Maßnahmen zur Sanierung zu planen.
Wie die Heizlasten für ein freistehendes Gebäude mit einer Grundfläche von 40 x 12 m bei 3 Vollgeschossen über die einzelnen Baualtersstufen ausfallen, verdeutlicht nachfolgendes Diagramm. Insbesondere wird deutlich, wie groß auch die Sprünge und damit die Einsparungen je Baualtersklasse sind.
Auch wenn ein Gebäude ab 1979 errichtet wurde, besteht – auch das wird aus dem Diagramm deutlich – noch deutliches Einsparpotenzial. Vergleichsweise kostengünstig sind beispielsweise oberste Geschossdecken oder Dächer – wenn sie ohnehin zur Instandsetzung anstehen – zu dämmen. Auch bei der Fenstererneuerung besteht Einsparpotenzial. Wenn ohnehin Fassadenarbeiten anstehen, sind Fenster und Fassadenertüchtigung zumindest in einem engen zeitlichen Zusammenhang zu ertüchtigen, indem Fenster gleich wärmebrückenoptimiert mit dem Blendrahmen bündig zur Außenkante des Mauerwerks gesetzt werden. Diese Maßnahmen sind wichtige Elemente in effektiven Heizungskonzepten.
Es ist offensichtlich, dass mit verringerter Heizleistung auch die Kosten für die Heizung sowie ggf. die Sondenlänge im Falle von Sole-Wasser-Wärmepumpen deutlich geringer ausfallen kann. Insofern sind 65% erneuerbare im Falle einer Komplettsanierung ggf. ohnehin mittels Wärmepumpe problemlos erreichbar.
Wo fossil geheizt wird, kann im ersten Schritt geprüft werden, wie hoch für repräsentative Räume (Eckräume ebenso wie Räume mit nur einer Außenwand) in verschiedenen Etagen die Heizlast ist. Anschließend wird die Heizkörperleistung des Raumes der Heizlast gegenübergestellt. Diese Analyse ist essenziell für die Entwicklung effektiver Heizungskonzepte, um die Energieeffizienz zu steigern und die Heizkosten zu senken.
Die Heizlasten für einen Eckraum verdeutlicht für Erdgeschoss, oberstes Geschoss und „Mittelgeschoss“ das nachfolgende Diagramm.
Fortsetzung in Teil 2…
FAQ zum Thema Heizungskonzepte für Mehrfamilienhäuser
Was sind Heizungskonzepte für Mehrfamilienhäuser?
Heizungskonzepte für Mehrfamilienhäuser umfassen verschiedene Systeme und Technologien zur effizienten Beheizung von Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten, unter Berücksichtigung von Energieeffizienz und Kosten.
Welche Heizsysteme eignen sich für Mehrfamilienhäuser?
Für Mehrfamilienhäuser eignen sich Zentralheizungen, Blockheizkraftwerke (BHKW), Wärmepumpen und Fernwärme. Diese Systeme bieten Vorteile in der Effizienz und Kosteneinsparung durch den gemeinsamen Betrieb mehrerer Wohneinheiten.
Welche Rolle spielen erneuerbare Energien bei Heizungskonzepten?
Erneuerbare Energien wie Solarthermie und Biomasse können in Heizungskonzepten integriert werden, um den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für Heizungskonzepte in Mehrfamilienhäusern?
Fördermöglichkeiten für Heizungskonzepte umfassen staatliche Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen für die Installation energieeffizienter Heizsysteme und die Integration erneuerbarer Energien.
Was ist der Vorteil von hybriden Heizsystemen in Mehrfamilienhäusern?
Hybride Heizsysteme, die konventionelle und erneuerbare Energien kombinieren, bieten Flexibilität und erhöhen die Versorgungssicherheit, während sie gleichzeitig die Betriebskosten senken.